Wie aus dem Ei gepulled

Es gibt ja so Gerichte, die kannst du nach einer gewissen Zeit nicht mehr sehen oder
hören, weil in jedem Blog oder jeder Zeitung sich jemand über Pulled Pork auslässt. Ganz
schlimm sind für mich auch die vielen Convenience-Food „Pulled irgendwas“ Sachen die
tatsächlich in den Supermärkten an Irre verkauft werden.

Aber, so ein richtig selbst zubereitetes und mit viel Liebe auf dem Grill geparktes Pulled
Pork, von einem richtigen Schwein und nicht von der Industrie-Turbo-Sau, mit eigenem
Rub, Krautsalat von meiner Frau usw. – einfach traumhaft.

Also was soll ich sagen, ich hatte schon länger kein Pulled Pork mehr gemacht, Gründe
waren ja jetzt klar. Da schickt mir ein guter Kumpel aus Hamburg ein Bild von seinem PP,
dass er freudig aus meinem Rezept gemacht hatte. Klar habe ich mich wie Bolle gefreut
🙂 und mir dann gedacht, ach das könntest du auch mal wieder machen.

 

Zutaten für 4 Portionen:

Pork Rub:

  • 6 EL Paprika edelsüß
  • 4 EL brauner Zucker
  • 3 EL Salz
  • 3 EL Zwiebelgranulat
  • 3 EL Knoblauchgranulat
  • 3 EL Kreuzkümmel (aus dem Mörser)
  • 3 EL Chilli geschrotet

Pulled Pork Soße:

  • 250 ml Tomatenketchup
  • 1 Zwiebel
  • 100 ml Erdbeerketchup (oder alternativ etwas Erdbeermarmelade)
  • 100 ml Bier (z.B. Flens)
  • 50 ml trockener Rotwein
  • 35 ml Apfelessig
  • 25 ml Kräuteressig
  • 2 EL brauner Zucker
  • 2 große Knoblauchzehen, fein gehackt
  • 1-2 Chillischoten fein gehackt (mit Kernen)

Das Schwein:

  • 2,5-3 kg Schweinehals, gut durchwachsen und mit Fett dran
  • Ausreichend Dijon Senf z.B. (Maille)

Mopsauce:

  • 300 ml Apfelsaft
  • 100 ml Apfelessig
  • 200 ml Wasser
  • 50 ml Zuckerrübensirup

Zubehör:

  • Funkthermometer mit 2 Fühler
  • alte Kartoffel
  • Auflaufform Ikea
  • geiler Grill ?

Ich habe ein tolles Stück Schwein von der Duroc Sau bekommen. Das war sehr
schön durchwachsen und hat mich schon in der Theke fröhlich angelacht. Da ich
das Fleisch mit dem Rub einreibe und der Geschmack etwas ziehen muss, würde
ich euch empfehlen ca. 2 Tage vorher das gute Stück mariniert (trocken) im
Kühlschrank zu lagern.

Vorbereitungen:

Der Rub:

Für den Rub, die Gewürze aus der Tabelle vermischen und in ein größeres Glas füllen.
Ich habe jetzt für die nächsten Porkies gut vorgesorgt.

Das Pork mit dem Senf einreiben und dann den gemischten Rub großzügig auf
dem Fleisch verteilen. Ist etwas „Sauerei“ aber ich kann sagen, es ist die Sache wert.


So, jetzt den Rub drauf. Spätestens jetzt brauchst du jemanden der hilft. Ich habe
meinen Sohn eingebunden und der hatte richtig seinen Spaß 🙂

Sieht das nicht einfach lecker aus? O.K. die Küche nicht, aber …. Jetzt mit Frischhaltefolie
das Fleisch ENG einpacken, dann in einen Gefrierbeutel packen und ab für die nächsten
zwei Tage in den Kühlschrank. FREUDE !!!

Ready to grill:

Wie ist denn die zeitliche Planung. Das ist ja bei PP immer so eine Sache und nicht wirklich
planbar. Ich habe jetzt einfach mal 9-10 Stunden angesetzt. Das sollte für eine Stück von
ca. 3 kg ausreichend sein.

Das schöne, ich nutze diesmal nicht den Gasgrill, welcher bei niedrigen Temperaturen
auch schon zwischendurch mal ausgegangen ist, nein heute ist EggBert das Toy der
Wahl, oder wie mein Kollege Sebastian S. sagen würde –

NEW TOYS, ARE ALLWAYS THE BEST TOYS:-)

So, Kohlekorb ausgeleert und neu mit einfacher Buchenholzkohle gefüllt und mit Anzünd-
strohwürfeln entzündet.

Platten für die indirekte Hitze auflegen und dann innerhalb von ca. 20 Minuten auf die
geplanten 120-130° einregeln. Bin mal gespannt ob das mit der Hitze über die komplette
Zeit ohne nachlegen passt. Wichtiger Tipp, zum einregeln immer etwas mehr Luft zugeben
und dann abregeln 🙂

Die Zutaten inkl. dem Thermometer und der Kartoffel bereitlegen damit wenn die
Temperatur passt es losgehen kann. Kartoffel ? Ja da steckt ihr einfach den zweiten
Fühler für die Messung der Grillinnentemperatur rein. Dann liegt der auch nicht auf
dem Rost.

So, die Schüssel mit dem Wasser unter den Rost vom Fleisch legen, die Thermometer
in Fleisch in Kartoffel packen und ab damit ins Ei :-). Deckel zu und Holz für das Smoken
vorbereiten.

Das coole am Ei ist, dass es ein extra Loch inkl. Zuführschiene für die Holzchips hat. Da
kannst du smoken ohne den Deckel zu öffnen.

So, jetzt hilft nur noch die innere Ruhe. Ich habe für den Mop die Zutaten gemischt und
in eine Sprühflasche gefüllt. Mit dem Mop dann jede Stunde das Fleisch einsprühen. Das
gibt eine prima Farbe und sorgt dafür das nichts austrocknet.

So sieht das gute Stück nach ca. 6 Stunden aus. Aktuelle Kerntemperatur war auf 84°C
gestiegen und die Innenraumtemperatur schön gleichmäßig bei 120° C. Ein Traum 🙂

Parallel zur „Arbeit“ auf dem Grill habe ich die Pulled Pork Soße angeworfen. Dafür die
Zwiebel würfeln und andünsten. Den Knobi und die Chilli mit andünsten und dann die
restlichen Zutaten zugeben. Lass das ganze bitte 1-2 Stunden einköcheln.

Nach knapp 10 Stunden war es dann soweit 🙂 Die Kerntemperatur hatte 92°C.
Ich war ja so aufgeregt !!

Jetzt in Alufolie eingewickelt, in die Thermobox gelegt und nochmal ca. 30 Minuten ruhen
lassen. Dann kann „gepullt“ werden 🙂

Für die Kids haben wir noch ein paar Schupfnudeln und etwas Spitzkohl dazu gemacht.
Für uns gab es den leckeren Krautsalat.

Das war eine super leckere Runde, und EggBert hat gezeigt das er Longtime-Jobs echt drauf hat.

Da sollte ich mal als eine der nächsten Aktionen ein paar Beef-Ribs machen 🙂

Ach ja, nicht das ich es vergesse, wie war es denn mit der Holzkohle und der Laufzeit?
Denke einen Moment hätte es noch gehalten aber für mehr als 12 Stunden ohne
auffüllen muss ich entweder mehr füllen oder andere Holzkohle nehmen 🙂

Wünsche viel Spaß beim nachgrillen

Euer Böhlie

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