In den Hauptrollen:
Die Gans, Frau Weber, meine Frau und ich.
Es war einer diesen tollen warmen Tage im Januar. Der Wind Strich. Gerlinde Gans,
der stolzen Bio Gans vom Bauernhof, leicht durchs Gefieder und Gerlinde freute sich ein
Loch in die Federn das sie mit List und Tücke den kalten Fingern von Bauern Kurt von der
Ackerkrume, im Weihnachtsgeschäft entkommen war.
Das wird ein super Tag dachte sie sich und bemerkte nicht, das Kurt sich langsam an das
Gehege anschlich. So ein Typ aus der Stadt hatte das mit der Martinsgans wohl falsch
verstanden und kam auf die Idee im Januar, man soll es nicht glauben, eine Gans auf dem
Grill zuzubereiten.
Als Kurt, Gerlinde am Hals packte war klar, das mit dem tollen Tag in der Januarsonne wird wohl doch nix.
Zur gleichen Zeit ein paar Kilometer weiter in der Stadt.
Auf der Suche nach dem richtigen Rezept für die Gans der Wahl habe ich einige der einschlägigen Rezeptforen abgeklappert und so manche App auf dem Apfel gequält. Nach langer Suche war klar, damit die Gans in die absolute Wohlfühlphase kommen kann, muss eine konstante Temperatur her.
Doch woher wissen, wenn es kein Thermometer gibt. Meine Kids und ich habe das Problem zum Glück lösen können 🙂 Pimp den Weber
Doch wird es klappen, wird das Wetter so sein das ich die Temperatur auf konstant 160°C halten kann? Bleibt die Kohle echt 4 Stunden heiß? Was passiert wenn das Teil verbrennt ? Wie bekomme ich eine leckere Soße, wenn ich keinen Bräter benutze? Fragen, Fragen, Fragen.
Der Wetterbericht und das Tief Andrea führten nicht gerade zur Beruhigung bei, daher musste ich den Platz vor der Haustür räumen damit Grilletta im trockenen stehen kann. Sicherheitshalber noch schnell den Feuerkorb geholt, dann kann auch der Anzündkamin zwischengefeuert werden.
Endlich Samstag, es kann losgehen. Eine Info vorab, ein schnelles Essen ist das nicht gewesen 🙂
Das Menü
- frische Bio Gans aus dem Taunus vom Holzkohle-Grill
- selbstgemachte Klöße (1/2 und 1/2)
- selbstgemachtes Rotkraut
- Nachtisch: Schokoladenküchlein aus dem Weckglas (guckst du hier)
Bei einer Küchenzeit von ca. 4 Stunden ist die Planung echt wichtig. Sonst hast du das Problem das zwar die Klöße bereit sind, die Gans aber noch ganz roh.
Die Soße:
Zutaten:
- 2 Hühnerklein von Markt
- 1 Stange Lauch
- 2 Karotten
- 1 Zwiebeln
- Knoblauch
- Lorbeerblatt
- 0,2l Weißwein
- Sellerie
- Mehl
- süße Sahne
Da wir ja leider keinen direkten Bratensaft aus der Gans bekommen, mussten wir uns eine alternative einfallen lassen. Wir haben auf dem Markt etwas Hühnerklein eingekauft und daraus einen Sud gekocht. Das Hühnerklein mit den Karotten, dem Lauch, Karotten einer
Zwiebel, Knoblauch, Lorbeer und dem Weißwein und etwas Wasser einkochen.
Diese Sud hat ca. 4 Stunden auf kleiner Flamme langsam vor sich hin geköchelt. |
Nach dem der Sud ausreichend gekocht hat, in einem neuen Topf etwas Mehl anschwitzen.
Den abgesiebten Sud zugeben und mit etwas süßer Sahne abstimmen.
Die Klöße;
Zutaten:
- ca. 1,5 kg mehlig kochende Kartoffeln (vom Markt)
- ca. 150 g Mehl
- etwas Kartoffelstärke (Maizena)
- 2 Eier
- Pfeffer, Salz und Muskat Nuß
Die Kartoffeln schälen und waschen. Die hälfte der Kartoffeln kleinschneiden und in Salzwasser zum kochen bringen. Die zweite Hälfte mit einer Reibe (am besten die Seite, die auch für Äpfel genutzt wird) in ein Küchenhandtuch reiben.
TIPP: Wenn ihr blutige Finger vermeiden wollt, nehmt eine Kartoffel extra kann könnt ihr die kleinen Reststücke einfach in den Müll werfen 😉
Die gekochten Kartoffel abschütten und etwas abkühlen lassen. Das ist im Januar zum Glück ja kein Problem. Die abgekühlte Kartoffelmasse mit der getrockneten Masse der rohen Kartoffel, dem Mehl und den Eiern vermengen.
Mit Salz, Pfeffer und Muskat abschmecken und dunkel kühl stellen. (Klöße werden sonst grau)
Die Klöße benötigen etwa 20 Minuten in siedendem Wasser (nicht kochen) Bezogen auf die Gans einfach rechtzeitig
anfangen 🙂
Das Rotkraut:
Zutaten:
- 1 frischen Rotkraut (ca. 1,5 kg)
- 1 Apfel
- etwas Schweineschmalz
- ca. 100 g kleingeschnittenen Speck / Dörrfleisch
- 1 mittelgroße Zwiebel
- 1 Lorberblatt
- 1 EL Balsamico Essig
Das Rotkraut mit einem Hobel in dünne Streifen hobeln. Den Speck in gleichmäßige Würfel schneiden und die Zwiebel ebenfalls würfeln. In einem großen Topf die Zwiebeln und den Speck in etwas Gänseschmalz andünsten. Nach und nach das Rotkraut in den Topf geben und ab- und zu umrühren. Lorbeerblatt zugeben und mit Pfeffer würzen.
Den Apfel in ganz kleine Stücke schneiden, dass gibt einen tollen Geschmack verhindert aber das später auf den Apfel direkt gebissen wird.
Das Rotkraut braucht Zeit, je länger es vor sich hinköchelt, umso besser wird der Geschmack. |
Der Grill:
Die Gans:
Zutaten:
- frische Bio Gans, ca. 3-4 kg
- Salz / Pfeffer
- flüssige Butter zum bestreichen
- (Honig)
Die Gans innen und außen unter fließenden Wasser sauber machen. Eventuelle Federreste entfernen. Prüfen ob alle Innereien auch entfernt sind. Den Hals abtrennen (hatte unser Metzger bereits gemacht).
Das Tier mit Küchenkrepp trocknen und dann kräftig mit Pfeffer und Salz innen und außen würzen. |
Die Zieltemperatur auf dem Grill soll 160°C für die nächsten 3 Stunden betragen. Leider ist was die Regelung angeht ein Kohlegrill etwas eigensinnig. Ich habe die unteren Lüftungslöcher auf 1/2 (2. Loch in Kohleschale) und oben fast zu gehabt. Am besten mal 15-20 Minuten testen ob ihr es schafft die Temperatur gleich zu halten.
Dann wird es Zeit für Gerlinde Gans auf dem Rost platz zu nehmen. Die Ganz mit der Rückenseite nach oben in die Mitte des Grills legen und Deckel schließen. Während dieser Stunde immer mal einen Blick auf die Temperatur werfen und ggf. nachregeln.
Nach der ersten Stunde den Deckel öffnen, sich freuen das nix schwarz ist und die Gans mit Butter bestreichen. Auf jeder Seite ca. 5-7 Briketts nachlegen und Deckel wieder zu. |
Zwischenzeitlich die Gans “nachbuttern”
TIPP: Ich hatte als Quelle ein Rezept aus dem Chefkoch. Hier war vorgeschlagen die Gans mit Honig einzureiben um dem Geschmack die besondere Würze zu geben. Ich habe die 160°C gehalten, der Honig ist aber trotzdem teilweise verbrannt. Beim nächsten Mal, lasse ich den Honig weg, den hat das Fleisch nicht nötig.
Tipp: Wenn ihr das Fett der Gans für Schmalz verwenden wollt und den Inhalt der Grill-
schale nutzt, solltet ihr auf die Räucherchips verzichten. Das Räucheraroma zieht auch in
den Schmalz.
Weintipp:
Wir hatten einen Laville Bertrou vom Jacques, sehr lecker und guter Preis
Zum Nachtisch haben wir uns die Schokoladenküchlein im Weckglas gegönnt. Da Frau Weber heute neben uns echt genug geschafft hat, gab es den Kuchen aus dem Backofen und nicht von Grill.
Auch wenn so ein Gericht viel Arbeit ist, macht es extrem viel Spaß zusammen solch ein Thema zu Kochen und zu Grillen.
Klasse das meine Frau so super kochen kann und ich mir nie Gedanken über all die Beilagen machen muss.
Die nächsten Projekte sind schon gleich wieder in die Planung aufgenommen.
Euer
Stefan
Hut ab! Und ich als dein Nachbar hab nix davon mitbekommen. Ich hoffe für dich es blieb nichts übrig! 😉
Ich will auch wieder Grillen.
Bald kommt die Zeit der fast täglichen gegenseitigen Beräucherung wieder.
Was freu ich mich schon…
Hut ab! Und ich als dein Nachbar hab nix davon mitbekommen. Ich hoffe für dich es blieb nichts übrig! 😉
Ich will auch wieder Grillen.
Bald kommt die Zeit der fast täglichen gegenseitigen Beräucherung wieder.
Was freu ich mich schon…